Dönekes

Schlechte Zeiten

Im Jahr 1931 feierten die Schützen trotz wirtschaftlich schlechter Zeit Schützenfest. Es wurden auch mitgebrachte Haustropfen verzehrt. Wegen der “Ungunst der Zeit” fiel das Schützenfest 1932 dagegen aus.


Unliebsame Überraschung

Im Jahr 1934 vereinbarten die Schützen eine wichtige Neuregelung für den Schützenkönig: Wer ein “fremdes Mädchen” zur Königin nimmt, muss verlobt sein (nachweislich).


Alles im Lot

Es war beim Anbau der Toilettenanlage an die Heidberghalle im Jahr 1963. Unter der Leitung von Klemens Nübel wurden die Wände hochgezogen. Unter den freiwilligen Helfern war auch Gustav Mettbach. Der arbeitete mit einer alten Traditions- Wasserwaage aus Holz der früheren Baufirma von Franz Linnhoff.

Die Wand wuchs auf 1,80 m Höhe. Bei genauem Hinsehen kam Klemens die Sache “spanisch” vor. Seine Wasserwaage brachte es ans Licht. Die Wand stand 10 cm aus dem Lot. Klemens wurde fuchsteufelswild (“Kreizgewitter” usw.). Gustav stand bedröppelt daneben.

Die Wasserwaage hatte Alterserscheinungen gezeigt. Kurzerhand nahm Klemens das Gerät, schlug es auf einem Speisfass kurz und klein und brach die Wand wieder ab.

Kleinlaut bauten Gustav und die anderen Schützenbrüder die Wand wieder


Eine kurze Karriere

Man schrieb das Jahr 1966. Die Generalversammlung der Schützenbrüder wechselte jährlich zwischen den Gaststätten des Dorfes. In diesem Jahr traf man sich im Gasthof Schüttler. Der Tagesordnungspunkt “Vorstandswahlen” wie immer interessant. Früher wie heute rissen sich die Schützenbrüder um die Posten. Zwei Fahnenoffiziere wurden benötigt. Anton Fromme stellte sich der Wiederwahl, Otto Henkel war bereit, den Vorstandsposten neu anzunehmen. Einstimmige Wahl, Wahl, unter Beifall Aufnahme in den Vorstand. Die Versammlung wurde fortgesetzt. Inzwischen war Punkt “Verschiedenes” aufgerufen, der in der Regel ausdauernste und wichtigste Tagesordnungspunkt. Endlos schleppten sich die Debatten hin.

Anton Fromme und Otto Henkel, beide leidenschaftliche Skatspieler, wurden von zwei jungen, dynamischen Schützenbrüdern (Wolfgang Franke und Fritz Ebbert jr.) aufgefordert, im Gastraum einen Skat zu “dreschen”. Da offensichtlich nichts wichtiges mehr anstand, konnten sie der Verlockung nicht widerstehen und begaben sich an Schüttler´s Stammtisch.

Plötzlich kam Leben in die Versammlung. Schützenbruder Heinz Löbbecke bemerkte, dass die frischgewählten Vorstandsmitglieder die Versammlung verlassen hatten. Er nutzte die Gelegenheit, prangerte das Verhalten der Beiden an und beantragte die Abwahl. Versammlungsleiter Oberst Wilhelm Linnhoff blieb nichts anderes übrig, als über den Antrag abstimmen zu lassen. Kurzerhand wurden Anton Fromme und Otto Henkel abgewählt. Gott sei Dank fanden sich daraufhin auch sofort Nachfolger. Die Schützenvorstandskarriere des Otto Henkel war somit nach ca. 30 Minuten beendet. auf. Nach der Arbeit und nach dem Genuss einiger Schnäpse und Biere waren die Streitigkeiten jedoch vergessen und es konnte weiter geplant und gebaut werden.


Hut “Größe 57”

Das Vogelschießen im Jahr 1980 beendete Erwin Schulte bei herrlichem Sonnenschein als König. Ein glücklicher König, der mit seiner Königin Bärbel auch erstmals einen Hofstaat bilden durfte. Auf dem Weg von der Vogelstange ins Dorf fiel ihm ein, dass ein König schön sein muss, weil nicht nur auf die Königin sondern auch auf den König geguckt wird. Ein neuer Schützenhut musste her. Kein Problem, denn Textil-Kaufmann Josef Schneider war ja in der Nähe. Kurze Rücksprache mit Jupp, klar “kein Problem”.

Als neutraler Begutachter wurde Hans-Joachim Linnhoff auserkoren, der dem Schützen beim Lockern des Vogels ein wenig geholfen hatte. Schneider´s Jupp bat also die Herren Schulte und Linnhoff in die Küche, bot Platz an, um den Schützenhut, Größe 57, aus dem Laden zu holen. Es dauerte einige Minuten, ehe Jupp wiederkam, um den Herren erst mal einen Schnaps anzubieten. Drei Minuten später, ein weiterer Schnaps, Jupp stellt seinen Bulli auf den Kopf. Wieder einige Minuten später, Jupp, inzwischen nass geschwitzt, noch ein Schnäpschen für die Herren, gesteht, keinen Hut der Größe 57 finden zu können. Ist ihm unverständlich. Dann die rettende Idee, der Hut im Schaufenster. Tatsächlich, Größe 57. Jupp erleichert, braucht jetzt selbst einen Schnaps. Erwin glücklich, Hans-Joachim beschwippst, ziehen beide Richtung Königsresidenz am Hambuchweg. Erwin überlegt, dass ein Absacker noch gut täte, Hans-Joachim willigt ein. Königin Bärbel im Styling- Stress. Sieht nicht den schönen Hut.

Als Hans-Joachim sich dann verabschiedet, verschwindet Erwin im Schlafzimmer und kommt vor Lachen nicht in den Schlaf. Er kommt zurück mit 8 Schützenhüten, zufällig alle Größe 57. Die besseren Ehehälften hatten natürlich wieder mitgedacht. Bis die Herren bei Schneiders in die Verkaufsverhandlungen eingestiegen waren, hatte Schneider´s Anne längst Bärbel die Hüte mit den Worten “sucht Euch den Besten aus, den Rest bringst Du wieder” bei Schulten abgeliefert.


“Klettermaxe”

Auf Wunsch vieler Schützen wurde nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1947 ein Volksfest zusammen mit dem MGV “Eintracht” Völlinghausen gefeiert. Im Jahr 1948 folgte ein Schützenfest, dass jedoch noch nicht offiziell gefeiert werden durfte. Es folgte im Jahr 1949 das 1. offizielle Schützenfest, dass in althergebrachter Weise am Pfingstwochenende gefeiert wurde. Am Dienstag nach Pfingsten wurde das Vogelschießen durchgeführt. Aber wer sollte in diesen schweren wirtschaftlichen Zeiten den Vogel abschießen? Das Vogelschießen begann. Es wurde mit Armbrüsten geschossen. Ein gezielter Schuss, und ruck-zuck war der Vogel unten. Günther Herbers war der glückliche Schütze. Sogleich fing ein Wehklagen an, da ihm die nötigen Mittel für die Regentschaft fehlten. Nicht bange, kletterte er dann, eh man sich versah, an der Vogelstange hoch und hängte den Adler wieder auf. Zur Königswürde war er nicht zu bewegen. Was nun?

Die Schützen beratschlagten. Dann die rettende Idee. Eine Königin mit Geld muss her. Es blieben da nur Frau Knipps oder Frau von Bockum-Dolffs. Die Schützen fassten sich noch mal ein Herz und schossen erneut. Jetzt war Franz Ebel der glückliche Sieger. Er erkor sich, wie geraten, Frau von Bockum-Dolffs zur Königin. Der Ehemann war einverstanden. So war das 1. Königspaar nach dem Krieg perfekt und es konnte auch mit wenigen Mitteln ein schönes Schützenfest gefeiert werden. Den Spitznamen “Klettermaxe” erhielt jedoch erst viel später ein anderer Schützenbruder. Erich Mattenklotz, unser späterer Gerätewart erkletterte regelmäßig die Vogelstange bei der Befestigung des Kugelfanges.


Schutzpatron “St. Michael”

Der Schutzpatron unseres Schützenvereines ist der “Hl. Erzengel Michael”. Warum aber der “Hl. Michael”? Umfangreiche Umfragen bei den älteren Schützenbrüdern führten zu keinem Ergebnis. Keiner konnte sagen, warum ausgerechnet der “Hl. Erzengel Michael” als Schutzpatron auserkoren wurde.

Böse Zungen behaupten allerdings, dass dies sehr wohl einen guten Grund hat. Als sich die Völlinghauser Schützen im Jahr 1927 während des 100. Geburtstages von der “Schützenbruderschaft Wamel-Völlinghausen” trennten, brauchten sie einen starken Begleiter, um gegen die etwaigen Angriffe der Wameler geschützt zu sein. Da kam der “Hl. Erzengel Michael” als Führer der himmlischen Heerscharen gerade recht.


Queen Mum

Maria Knoche, von allen nur “Oma Mia” genannt, feierte im letzten Jahr ihren 90. Geburtstag. Sie ist allen Schützen bekannt durch den von ihr produzierten hervorragenden Holunderlikör. Als ihr Enkel Markus Herbers im Jahr 2002 Schützenkönig wurde und darüber hinaus auch noch erstmals in unserer Vereinsgeschichte die Kreiskönigswürde errang, war Oma Mia ganz begeistert. Auch ihre Kinder Wolfgang Knoche und Henni Herbers hatten bereits die Königswürde getragen.

Oma Mia stellte also fest: “Ich habe 6 Königskinder, somit bin ich doch eigentlich “Queen Mum”. Das konnte ihr niemand absprechen und die Nachbarn kränzten im vergangenen Jahr entsprechend ihr Haus.


Oin maier Schüttenbräoer

Dao was äok maol säon wackrer Schüttenbräoer.
Hai har de ganze Nacht düerfuiert un har kein Äoge taudaon.
Aower hai woll` partiu nao de Vuegelstange.
Diäm gurren Schütten fällten aower de Äogenkläppkes runner!
Imme Farnkriut sank hai terdal. – Hai schlaip !!!
Keine Trummel, keine Flaite, kein Scheiten un Biusen konn` iähne wecken.
Oiner konn` dütt nit met anseihen, laip met diäm grainen Schüttenhaut an de FISMECKE un schürre dat kaolle Water iähme in`d Gesichte.
– Dat däe guet!

Josef Schneider